SFPE Austria:
Leitfaden für neue Qualitätsstandards im Brandschutz
Neuer Verein zur Etablierung des Brandschutzingenieurwesens in Österreich, fördert Innovation und Qualität im Brandschutz.

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Johann Ettel, Vorsitzender von SFPE Austria
Anspruchsvolle Architektur, neuartige Baumaterialien und steigende Anforderungen an die Sicherheit stellen den Brandschutz vor Herausforderungen – vor allem wenn es darum geht, für komplexe Bauvorhaben die Schutzziele abseits der präskriptiven Vorschriften nachzuweisen. Während die Ingenieurmethoden im Brandschutz in Ländern wie den USA, der Schweiz oder Deutschland einen hohen Stellenwert besitzen und bereits teilweise in Vorschriften festgeschrieben sind, steckt ihre Anwendung in Österreich noch in den Kinderschuhen. Hier setzt der Verein SFPE Austria an: Sein Ziel ist es, das Brandschutzingenieurwesen in Österreich zu stärken – und die Brandschutzplanung auf ein neues wissenschaftliches Fundament zu stellen.
„Wir sehen, dass der Bedarf an Brandschutzplanung in Österreich sehr hoch ist. Die Qualität der Brandschutzkonzepte und der Ausbildungsgrad der Konzeptersteller variieren jedoch stark“, schildert Johann Ettel, Vorsitzender von SFPE Austria. Den Grund dafür sieht er vor allem im fehlenden Berufsbild: Reine Ingenieurbüros für Brandschutz gibt es gewerberechtlich nicht, vielmehr ist die Brandschutzplanung nach wie vor bei verwandten Berufsgruppen angesiedelt. „Als Verein möchten wir hier ein einheitliches Niveau schaffen und die Ingenieurmethoden im Brandschutz dabei als Planungsstandard etablieren.“
Netzwerk für die Zukunft im Brandschutz
SFPE Austria ist das österreichische Chapter der Society of Fire Protection Engineers (SFPE). Die Vereinigung mit Sitz in den USA ist in über 70 Ländern mit mehr als 5.500 Mitgliedern aktiv. Ihr Ziel ist die Etablierung des Brandschutzingenieurwesens durch Wissensaustausch, Weiterbildung und einen aktiven Dialog zwischen Praxis, Wissenschaft und Verwaltung. In Österreich besteht der Verein derzeit vorwiegend aus Mitgliedern, die bereits ein großes Know-how im Bereich der Ingenieurmethoden besitzen. „Wir freuen uns, wenn wir künftig einen größeren Personenkreis erreichen und andere Planungsexperten, Architekten, Behördenvertreter oder Studierende für eine Mitwirkung begeistern können“, so Ettel.