Größter Gasfund seit 40 Jahren:
Entspricht nur 4 Stunden Sonnenenergie
Mit einer Solaroffensive bis 2030 würde das klimaschädliche Gasfeld überflüssig.
© Verband Austria Solar / Gasokol
Die OMV hat kürzlich den größten österreichischen Gasfund seit 40 Jahren bekanntgegeben. Das Gasfeld soll eine Energiemenge von 48 TWh an fossilem Erdgas enthalten. Die Sonne braucht gerade einmal vier Stunden, um diese Energiemenge auf ganz Österreich einzustrahlen. Wie gering die Energiemenge dieses Erdgasfeldes ist lässt sich auch daran erkennen, dass es nur knapp zwei Prozent (1,9 TWh) des Erdgasverbrauchs in Österreich pro Jahr (2020: 85 TWh) abdecken würde, wenn man von einer Nutzungsdauer des Gasfeldes von 25 Jahren ausgeht. „Alle Solarwärmeanlagen Österreichs erzeugen derzeit gleich viel Energie, wie das neue Gasfeld bringen würde“, betont Roger Hackstock, Geschäftsführer des Branchenverbandes Austria Solar. „Würde man den Bestand an Solaranlagen in den nächsten Jahren verdoppeln, wird das klimaschädliche Gasfeld komplett überflüssig.“
Energiepolitik muss auf Solar statt Gas setzen
Die Politik hat den Ausstieg vom Gas zum Ziel, das ist nicht nur im Regierungsübereinkommen verankert. Der EU-Plan „Fit for 55“ sieht für Österreich vor, den Erneuerbaren-Anteil beim Heizen um durchschnittlich ein Prozent pro Jahr bis 2030 zu steigern. Für Österreich würde das bedeuten, den Anteil von erneuerbarer Energie pro Jahr um 0,6 TWh zu erhöhen. Das entspricht der Energiemenge, welche die Sonne alle drei Minuten einstrahlt. „Es ist weitaus vernünftiger, die kostenlose Energie vom Himmel zu nutzen, statt Gas aus der Tiefe zu holen, noch dazu fossiles Gas entgegen aller Klimaziele“, so Roger Hackstock. Dafür müssen im Nationalen Energie- und Klimaplan der Regierung, der gerade in Arbeit ist, die Weichen gestellt werden, um die Gaspläne der OMV durch eine Solaroffensive zu ersetzen. Die ersten Weichen sind der Beschluss des Erneuerbaren-Wärme Gesetzes und das Klimaschutzgesetz, um aus der fossilen Falle zu kommen. „Wenn hier weiter gebremst wird, bleiben wir im fossilen Zeitalter gefangen, zum Nachteil für die Bevölkerung und Betriebe, wie wir im letzten Jahr gesehen haben“, betont Hackstock.